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Mil blickte Shadow mit gerunzelter Stirn an. Was war denn in ihn gefahren? So hatte Mil den zweiten Anführer noch nie erlebt. Er überlegte kurz, entschloss sich dann, nicht mehr beleidigt zu sein, und meinte zu Shadow: „Was ist los mit dir? Du warst doch bis jetzt immer so was wie....ein rüstiger Opa....“

Er hob müde den Kopf und schüttelte den Kopf. Sofort wurde ihm schwindlig. -Ich weiss nicht- er wollte ihm noch was sagen als ihm schwarz vor augen wurde.

"Shadow!" Mil schrie auf und stürzte zu ihm. "Shadow!!" Er stupste ihn heftig an. "Was ist so plötzlich los mit dir?!" Er fiepte voller Sorge und vergrub seine Nase in Shadows Fell.

Er spürte mils nase und kämpfte darum die augen zu öffnen -Alles in ordnung kleiner- sagte er leise zu ihm und versank wieder in der dunkelheit. Sein Körper erschlafte und war erhitzt.

"Behauptest du" miaute Mil und sah ein, dass Stupsen nichts brachte. Panisch sah er sich um, dann hörte er das Plätschern von Wasser und rannte darauf zu. Shadow brauchte eine Abkühlung. Mil schöpfte mit den Pfoten Wasser aus dem Bach, der dort floss, rannte zurück zu Shadow und presste ihm die pitschnassen Pfoten ans Fell, einige Tropfen träufelte er ihm ins Maul.

Er öffnete gequält die augen und sah mil an. Er wollte etwas sagen brachte aber nichts raus. Zitternd holte er luft und leckte die wassertropfen auf.

Mil packte entschlossen Shadows Nackenfell und schleifte ihn Stück für Stück in Richtung Bach. Dort angekommen positionierte er seinen Körper so, dass Shadows Hinterer Teil im Wasser lag und sein Vorderteil an Land. Er holte mit einer Pfote aus und träufelte Shadow erneut Wasser ins Maul. "Trink, Großer!", fiepte er.

Er holte tief luft und schnappte nach einem grashalm. Er liess sich ganz in den bach fallen und begann gierig zu trinken. Er hatte so heiss und es wollte nicht abkühlen.

In Mils Gesicht machte sich Erleichterung breit, und er beobachtete Shadow. "Jemand muss das Soena sagen", murmelte er. "Und Tau...wie gehts dir jetzt, großer?"

Er schob sich müde an land und blieb dort erschöpft liegen -Ich hab heiss-murmelte er

"Das ändert sich gleich", versprach Mil. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Er zerrte Shadow am Nackenfell in den Schatten und überschüttete ihn erneut mit Bachwasser. "Und jetzt?"

Er schüttelte den Kopf -Tut mir leid kleine, es geht nicht.- ER begann zu zittern.

"WAS?!" Mil starrte ihn entsetzt an. "Was bedeutet das?"

-Mir geht es immer noch nicht gut.- er senkte den Kopf und lies sihn auf seine pfoten fallen.

Joy wachte, herzhaft gähnend auf und sah Feuerherz verschlafen an –Mau- grinste sie verschmitzt und streckte sich. –Zeigst du mir heute irgendwas?- fragte sie neugierig und blinzelte müde. Sie stand rasch auf und fing an, sich die Moosklumpen aus dem Fell zu zupfen.

Sie nickte und sprang von der nische -komm mit, ich zeig dir wie man sich im moor bewegt, nicht das du mir nochmals untergehst!!-

Die kleine Kätzin nickte rasch und sprang Feuerherz hinterher. –Was ist eigentlich aus Tiger geworden?- fragte sie, und sah sich mit wachen Augen um. –Feuerherz, Feuerherz! Ist das Maus? Das ist doch der Geruch von Maus?- wisperte sie aufgeregt und hatte wenige Sekunden später das graue Tier im Blickfeld.

Sie nickte -Versuche sie zu erlegen kleine- forderte feuerherz sie auf.

Joy nickte rasch und duckte sich lautlos. –Gleich hab ich sie!- flüsterte sie frohlockend und fuhr ihre Krallen aus. Blitzschnell war sie näher gekrochen, wartete wenige Herzschläge ab und ließ ihre Pfote dann auf das Fell des Tieres sausen. Die Maus quiekte laut auf und wand sich unter Joys Pfote hervor. Joys Gesichtsausdruck wurde überrascht und sie schnappte nach dem grauen Tier. Zappelnd und zitternd befand sich die Maus nun in Joys Mund.

sie nickte ihr stolz zu. -gut gemacht aber du musst sie noch töten!-

Joys Kiefer zuckte und zermalmte das Genick der Maus. Zufrieden nickte sie und musste dann aber husten. –Das- sie rang nach Luft und hustete. Ihr Atem beruhigte sich einigermaßen wieder und sie nickte. –Weiter- rief sie und sah einige Vögel auf einem verdorrten Baum hocken. –Vögel- miaute sie und ging aber weiter. Sie sah fragend auf den Boden unter ihren Pfoten.

Sie packte die maus und legte sie auf den Frischehaufen. -Bis aus dem lager kannst du ohne probleme laufen, aber danach musst du aufpassen.- sie lief bis zum lagerende und sah zurück.

Sie nickte und sah weiter in die Ferne. Die Sonne stand noch am Himmel, doch Joy wusste wie schnell der Wechsel zwischen Tag und Nacht ging. Ihre Augen glitzerten im Licht der Sonnenstrahlen und sie schaute Feuerherz vertrauensvoll an. Ja, hier war ihre Bestimmung. Hier war ihr Zuhause.

Mil war nicht so erfahren wie Tau, was Heilkunde anging. Und er hatte keine Ahnung, wo Tau sich aufhielt. Er fuhr sich mit den Pfoten immer wieder durchs Gesicht, konnte so aber nichts an der Lage ändern. Also legte er sich hilflos neben Shadow und fragte sich, was er tun könnte und wo der plötzliche Rückfall herrührte.

Als Soena nicht reagierte, schnurrte Tau mitfühlend. Es hatte anscheinend Streit gegeben. Sie drehte sich um, verabschiedete sich mit einem Nicken von Soena und lief auf ihrer eigenen Spur zurück in den Wald. Vermutlich war Shadow im Lager, dachte sie. Hoffte sie. Als sie aber am Lager ankam, hielt sich keine Katzenseele dort auf, nur der etwas größer gewordene Haufen Frischbeute deutete auf die Anwesenheit von Katzen hin. Tau nahm sich eine Amsel vom Haufen, ging zum Heilerbau und verputzte sie.

Plötzlich hörte sie Stimmen von irgendwo in der Nähe und spitzte neugierig die Ohren. Sie verscharrte eilig die Überreste der Amsel im Boden und meinte, Mils Stimme zu erkennen. Er schien nicht glücklich zu sein. Tau wurde nun doch besorgt, dass etwas nicht stimmte, sie folgte Mils Stimme und fand ihn neben Shadow am Boden. Was ist los?, fragte Tau erschrocken, denn Shadow sah ohnmächtig aus und Mil der Ohnmacht nahe.